1. Juli 2018, mein 5. Diagnosetag, mein 5. Geburtstag - der Tag, der zeigt, dass es IMMER wieder Wunder gibt. Glaube einfach!
Meine Schwester. Meine 2. Herzhälfte. Ein Herz und eine Seele auf zwei Menschen aufgeteilt. Diese intensive Verbindung zu erklären ist einfach unmöglich. Ich versuche es trotzdem:
Es sind zwar zwei verschiedene Menschen entstanden, aber das, was uns verbindet, ist das Gleiche und dasselbe und ist unzertrennlich.
Vor 5 Jahren, 1. Juli 2013, stehe ich mit meiner Schwester und einer meiner besten Freundinnen, Doris, in diesem kleinem Ambulanzzimmer. Ich habe das Gefühl, ich bekomme keine Luft mehr... ich drehe meinen Kopf zu meiner Linken, zu meinen Begleitpersonen. Ich sehe sie nur durch ein Nebel und Worte hängen im Raum, sie hallen in einer weiten Entfernung aber gehen verdammt tief hinein... mein Leben wird mir, mit den Worten "Wir müssen sofort handeln!" unter den Füssen einfach weggerissen. Ausnahmsweise trage ich heute nicht meine heißgeliebten Stöckelschuhe, auf denen ich mich so sicher fühle. Der Nebel wird immer dichter, Tränen füllen meine Augen.
Meine Schwester, kreidebleich. Vor zweieinhalb Wochen hat sie unsere nächste Generation auf die Welt gebracht und diese Worte, lassen das bisschen Blut in ihr noch verschwinden... blasser als blass!
Doris ist der Fels in der Brandung. Ein Mensch, der so selbstverständlich gibt und einfach immer da ist, wo es brennt und Not an Mann und Frau ist. Diesen Menschen darf ich in höchster Dankbarkeit MEINE FREUNDIN nennen! Sie steht da und behält als Einzige die Fassung.
Krebs im Endstadium!
Niemand weiss, wie es weiter geht und schon gar nicht wie lange... Stunden... Tage... Wochen? Monate vielleicht. Jahre sicher nicht!
5 Jahre später sitze ich da. Am Frühstückstisch und halte mein Schwesterherz im Arm... kein Traum... völlig real... total lebendig... ICH BIN NOCH AM LEBEN!!!
MEIN TIPP:
LEBE HEUTE, fühle jeden Moment. Speichere dir diese schönen Momente und Gefühle tief in deinem Herzen. Du wirst sie als Überlebenselixier in den schweren Momenten brauchen. Lerne aus dem Schweren und dem Schlechten. Behalte das Schöne.
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